Unterschiede & Liste mit Pflanzen
Immer wieder hört man von Dunkel- und Lichtkeimern. Wir verraten, worin genau der Unterschied besteht und welche Pflanze zu welcher Gruppe gehört.
Licht- und Dunkelkeimer: Unterschiedliche Lichtverhältnisse
Dass ausgewachsene Pflanzen auf verschiedene Lichtverhältnisse reagieren, dürfte nicht viele verwundern. Doch schon als Samen nehmen die Pflanzen Licht und dessen unterschiedliche Intensitäten wahr. Die Intensität beziehungsweise die im Licht enthaltene Energie ist dabei abhängig von der Wellenlänge des Lichts – dem Lichtspektrum. Kurzwelliges, energiereiches Licht ist blau, während langwelliges, energiearmes Licht dunkelrot erscheint. Das Lichtspektrum wird in der Pflanze und im Samen von Proteinen, sogenannten Photorezeptoren, registriert. Die daraus entstehenden Veränderungen, die sich im Samen ereignen, nennt man Photomorphogenese. Dieser Prozess ist bei allen Samen die Voraussetzung für die Keimung.
Alle Pflanzen brauchen schon zur Keimung Wasser, Sauerstoff und Licht [Foto: Pasuwan/ Shutterstock.com]
Blaues Licht wird durch Cryptochrome registriert, die ebenso zur Keimung beitragen oder dieselbe hemmen können. Die Keimung direkt wird durch Transkriptionsfaktoren von Genen durch die Lichtinformationsweiterleitung aktiviert.
Je nachdem, wie viel Speicherstoffe im Samen sind, schafft der Keimling es durch eine zusätzliche Erdschicht oder nicht [Foto: Bogdan Wankowicz/ Shutterstock.com]
Es bedürfen also alle Pflanzen Licht für die Keimung. Jedoch brauchen unterschiedliche Pflanzenarten unterschiedliche Lichtintensitäten beziehungsweise -spektren, die als Startschuss für die Keimung dienen. Je nach benötigtem Lichtspektrum werden Pflanzen in zwei Gruppen von Keimungstypen unterschieden: in Dunkelkeimer und Lichtkeimer.
Verschiedene Samentypen und Ansprüche
Lichtkeimer benötigen für die Keimung Licht mit einer hohen Intensität im Bereich von Blaulicht oder hellrotem Licht. Die Samen sind meist sehr klein und enthalten daher wenig Speicherstoffe, die dem Sämling bei der Keimung als Energiequelle dienen. Wenn sie nicht genügend Licht erhält, wäre die kleine Pflanze bei der Keimung dementsprechend nicht stark genug, um sich durch eine Erdschicht zu kämpfen. Die Samen fangen daher, wenn sie unter der Erde im Dunkeln liegen, gar nicht erst zu keimen an. Aus diesem Grund werden Samen von Lichtkeimern auf der Erde ausgesät. Lichtkeimer, wie manche Salatsorten, keimen bei hohem HR:DR Verhältnis.
Bei Dunkelkeimern sieht das Ganze anders aus: Die Samen sind in der Regel groß und dick. Demnach sind sie prall gefüllt mit Reservestoffen für einen kräftigen Austrieb. Eine auf ihnen befindliche Erdschicht stellt kein Problem dar. Ganz im Gegenteil, die Erdschicht filtert beziehungsweise dimmt das Licht. Das ist nötig, damit bei den Samen von Dunkelkeimern der Keimprozess gestartet wird. Die Samen werden daher bei der Aussaat in die Erde gedrückt, allerdings nur so tief, dass noch genug kurzwelliges Licht zu den Samen gelangen kann. Dunkelkeimer wie Gurken (Cucumis sativus) keimen bei einem niedrigen HR:DR Verhältnis (< 0,02).
Je nachdem, wie viel Speicherstoffe im Samen sind, schafft der Keimling es durch eine zusätzliche Erdschicht oder nicht
[Foto: Bogdan Wankowicz/ Shutterstock.com]
Aussaat und Ansprüche von Lichtkeimern
Die Aussaat von Lichtkeimern erfolgt im grundlegenden Ablauf bei allen Pflanzenarten gleich und funktioniert wie folgt:
Das Entscheidende bei der Aussaat von Lichtkeimern ist, dass die Samen genug Licht im kurzwelligen Bereich erreicht. Individuell muss dann noch auf die Keimtemperatur und den Zeitpunkt der Aussaat geachtet werden. Auch die Keimdauer kann sich erheblich unterscheiden. So gibt es Pflanzenarten, bei denen die ersten Samen schon nach einigen Tagen keimen und andere, bei denen man mehrere Wochen auf den ersten Keimling warten muss.
Auch bei den Dunkelkeimern muss man – abhängig von der Pflanzenart – bestimmte Parameter individuell gestalten, doch im Prinzip läuft die Aussaat von Dunkelkeimern ab wie folgt:
Nach der Aussaat werden die Samen der Dunkelkeimer mit einer Schicht Erde bedeckt [Foto: amenic181/ Shutterstock.com]
Liste an Dunkel- und Lichtkeimern
Zwar kann man allein anhand der Größe des Samens schon recht gut zwischen Dunkelkeimern und Lichtkeimern unterscheiden, doch eine Liste verschafft einem doch ein Gefühl der Sicherheit. Daher haben wir für Sie eine Übersicht an dunkel- und lichtkeimenden Pflanzenarten zusammengestellt.
Beispiele für Lichtkeimer
Zu den Lichtkeimern gehören unter anderem Pflanzen wie:
Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis) Kopfsalat (Lactuca sativa) | Löwenmäulchen (Antirrhinum) Maiglöckchen (Convallaria majalis) |
Der Kümmel gehört zu den Lichtkeimern [Foto: Dmitry Konev/ Shutterstock.com]
Aubergine (Solanum melongena) Liebstöckel (Levisticum officinale) | Lupine (Lupinus) |
Der Kürbis ist ein Dunkelkeimer [Foto: David Cardinez/ Shutterstock.com]
Quelle: www.plantura-garten
Kleingartenverein "Nordlicht" e. V. - Mitglied im Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V.