Kleingartenanlage "Nordlicht" e. V.           1983/84 - 2024
  40 Jahre grüner Daumen  

Mischkultur

Natur der Dinge - Vorteile der Mischkultur

Wer wachen Auges durch die Landschaft streift wird feststellen, die Natur kennt keine Monokultur.

Auf den Wiesen wachsen verschiedenste Kraut- und Blumenpflanzen bunt "durcheinander", miteinander und nebeneinander. Dabei sind bestimmte Gruppen an Pflanzen in einer Gemeinschaft anzutreffen, deren Zusammensetzung mit Sicherheit nicht zufällig ist. Hier hat die Natur Regie geführt. In dieser natürlichen Zusammensetzung können einzelne Arten unter günstigen Voraussetzungen gedeihen. Bei der Anbaumethode >MISCHKULTUR< versuchen wir im auf den Beeten unserer Kleingärten, dieses Geheimnis so gut wie möglich nachzuahmen und für unseren Ernteerfolg zu nutzen.

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Gezielter Anbau von Gemüsearten auf einem Beet hat viele Vorteile gegenüber der Monokultur. 

  1. Mehr Auswahl an Kräutern und Gemüse, da bei Monokultur auf der gleichen Fläche nur eine einzige Gemüseart angebaut wird.
  2. Der (automatisch) wechselnde Standort der einzelnen Gemüsekulturen beugt der Bodenmüdigkeit vor, ebenso der Ausbreitung von Krankheiten.
  3. Gut gewählte Nachbarn wachsen zusammen, schattieren somit das Beet, was wiederum die Bodenverdunstung vermindert. Starker Unkrautwuchs wird erheblich behindert.
  4. In gut gewählten, starken Gemeinschaften, besteht für Krankheiten und Schädlinge nur eine geringe Ausbreitungschance.
  5. Mischkulturen nutzen die Beetflächen optimal aus, es wird weniger Platz benötigt. Somit kann man bei gleichbleibender Beetfläche den Ertrag steigern. Beispiel: Kohlrabi (hoch wachsend) + Pflücksalat (breit wachsend). Gut für unsere Kleingärten!
  6. Richtig kombiniert, schützen sich die Pflanzen gegenseitig vor Schädlingsbefall.

Was muss man beachten?

Hier kommt es unbedingt auf die Kombination von STARKZEHRERN, MITTELZEHRERN und SCHWACHZEHRERN an. Nicht zu vergessen die Gruppen der TIEFWURZLER und FLACHWURZLER. Die Richtige Zusammenstellung gewährleistet den Pflanzen eine ausgewogene Nährstoffaufnahme.

Beispiele:

Starkzehrer

Mittelzehrer

Schwachzehrer

Tiefwurzler

Flachwurzler

Kartoffeln, Rote Beete, Erdbeeren,   Salat

Gurken, Tomaten,  Erbsen, Bohnen,  Paprika

Gartenkräuter,   Kresse

Karotten, Rettich

Feldsalat, Zwiebeln

Von Bedeutung ist die richtige Kombination auch, damit sich die Pflanzen unter- wie oberirdisch nicht in die Quere kommen oder sich gegenseitig bedrängen. Schlanke, aufrecht wachsende Pflanzen wechseln sich mit buschig wachsenden Pflanzen ab. Nicht zu vergessen ist dabei, dass Pflanzen neben Sonne, Luft und guter humusreicher Erde, auch ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzpartnern brauchen. Schenkt man dieser Tatsache, auch dem Lichtbedarf der unteren Pflanzen, ausreichend Beachtung, wachsen sie kräftig und werden nicht anfällig gegenüber von Schädlingen.

Tomaten oder Gurken gehören zum Beispiel zu den langsam wachsenden Gemüsesorten und können so hervorragend etwa mit Radieschen, Salat oder auch Kresse kombiniert werden.

Vor-, Haupt- und Zwischenkultur (Nachkultur)

Vorkultur

Hauptkultur

Zwischenkultur

Nachkultur

  • ist bei früher Pflanzung der Hauptkultur (z. B. Tomate) schon abgeerntet
  • steht am längsten auf dem Beet 
  • kann gleichzeitig mit der Hauptkultur (z. B. Gurke) oder sogar noch später gesät werden
  • wird kurz vor der Ernte der Hauptkultur gepflanzt oder gesät, kann im nächsten Gartenjahr zur Hauptkultur werden (z. B. Knoblauch, Wintersteckzwiebeln)

 Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Zwischenkultur die Hauptkultur unter keinen Umständen behindern darf. Um so wichtiger und empfehlenswerter ist es, schon vor Beginn des Gartenjahres, einen Gartenplan zu erstellen. So ist es möglich einen guten Platz für jedes gewünschte Gemüse zu finden.

Mischkulturtabellen geben hervorragende Unterstützung und Orientierung.


Kleingartenverein "Nordlicht" e. V. - Mitglied im Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V.