Kein Rindenmulch zwischen Pflanzen
Eine Mulchschicht zwischen Stauden, Rosen oder Gemüsekulturen hält den Boden feucht, schützt vor Erosion, unterdrückt unerwünschte Wildkräuter und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen.
Verzichten Sie jedoch auf Mulchmaterialien mit einem hohem Holzanteil wie Rindenmulch oder Hackschnitzel. Sie unterdrücken zwar gut Unkräuter, sollten aber nur als Wegbelag oder unter alten Gehölzen eingesetzt werden. Bei diesen Materialien ist das sogenannte C/N-Verhältnis, also das Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N), mit 100-150 zu 1 weit. Konkret bedeutet das, dass nach dem Ausbringen noch starke Umsetzungsprozesse stattfinden, bei denen der Stickstoff aus dem Boden gebunden wird und den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung steht.
Viel besser geeignet ist da der (jetzt) ohnehin anfallende Rasenschnitt (Heckenschnitt) mit einem Verhältnis von 20:1.
Weitere Informationen:
VORTEILE der Anwendung Quelle:gartenlexikon.de
Rindenmulch gehört aufgrund seiner Eigenschaften zu den beliebtesten Hilfsmitteln im Garten, wenn Pflanzen vor Trockenheit und Unkräutern geschützt werden soll. Und genau das ist einer der größten Vorteile, wenn Sie Rindenmulch ausbringen: der Mulch dient als Schutzschicht. Die Rinden- und Holzstückchen speichern Feuchtigkeit und geben diese wiederum an die Erde ab. So wird dem Austrocknen des Bodens vorgesorgt.
Ebenso effektiv wirkt der Mulch durch seine Struktur auf Unkräuter. Durch den Mulch wird das Wachstum der lästigen Gewächse stark eingeschränkt. Vor allem können keine Unkrautsamen mehr keimen, da sie nicht bis zum Boden vordringen. Weitere Vorteile für den Einsatz des Rindenmulchs sind:
NACHTEILE der Anwendung
Neben den bereits genannten Vorteilen hat Rindenmulch bestimmte Nachteile, die Sie vor dem Ausbringen beachten sollten. Durch die Nachteile können Sie genau überprüfen, ob der Mulch für Ihr Projekt geeignet ist oder nicht. Der größte Nachteil ist der anhaltende Stickstoffentzug durch die Baumrinde. Der Mulch verrottet und zur gleichen Zeit wird dem Boden Stickstoff entzogen. Um dieses Problem auszugleichen, wären größere Mengen an Dünger notwendig, was schnell ins Geld geht. Typische Anzeichen für einen Stickstoffmangel sind:
An diesen Punkten erkennen Sie genau, ob Ihre gemulchten Pflanzen unter einem Stickstoffmangel leiden. Der Stickstoffentzug ist aber nicht der einzige Nachteil, wenn Sie den Mulch anwenden. Ebenso problematisch ist das Versauern des Bodens. Durch den Stickstoffentzug kommt es zu einer Veränderung der Erde, was sich negativ auf Gewächse auswirkt, die empfindlich auf saure Böden sind.
Außer den schon erwähnten Nachteilen, sollten Sie auch noch die folgenden kennen, wenn Sie Rindenmulch anwenden wollen:
Hinweis: Ein weiteres Problem des Rindenmulches können Sporen von Pilzen sein, die sich in der Rinde festgesetzt haben. Diese können sich anschließend im Garten ausbreiten, wenn die Sporen die dafür nötigen Voraussetzungen vorfinden.
Quelle:gartenlexikon.de
Von Christian Glass
Viele Hobbygärtner nutzen Rindenmulch, um die Beete abzudecken. Allerdings schafft das Material gleichzeitig neue Probleme für die Umwelt. Ein Wildtier-Experte erklärt gegenüber myHOMEBOOK, warum der Rindenbelag nichts im Beet zu suchen hat und wie er sich auf die Tierwelt auswirkt.
Unkraut zupfen – nichts nervt viele Hobbygärtner mehr als diese unbeliebte Gartenarbeit. Warum nicht einfach eine Schicht Rindenmulch über die kahlen Stellen im Beet verteilen – und fertig? Da wächst dann kein Kraut mehr. Die Erde wird vor Erosion geschützt. Und kahle Stellen verschwinden einfach unter den braunen, gehäckselten Rinden. Wer das Gartenbeet umgraben oder harken will, muss den Rindenmulch zuerst wieder aufsammeln. Das ist mühsam – aber machbar. Was sich jedoch kaum zurückdrehen lässt, ist die verschlechterte Bodenqualität. Christian Schmid-Egger von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt: „Rindenmulch hat den Nachteil, dass es viele biologische Prozesse unterbindet, die natürlicherweise auf der Bodenoberfläche ablaufen.“
Die Auswirkungen von Rindenmulch auf den Garten
Was viele nicht bedenken: Die Mulchschicht verändert das Mikroklima am Boden. Und das hat negative Auswirkungen auf Kleintiere, die unmittelbar auf oder unter der Bodenoberfläche leben. Schmid-Egger setzt sich besonders für den Schutz von Wildbienen ein. Diese bestäubenden Insekten sind besonders vom Artensterben bedroht.
Der Wildbienen-Experte sagt: „Etwa zwei Drittel der 590 deutschen Wildbienen nisten zum Beispiel im Boden, in dem sie dort ihr Nest graben. Sie benötigen dabei offene Bodenflächen oder zumindest Boden, der nur von einer schütteren Vegetation bedeckt ist. Bei Rindenmulch erreichen sie den Boden gar nicht und können die Fläche überhaupt nicht nutzen.“