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Wühlmäuse bekämpfen: Diese 3 Methoden funktionieren am besten

Mein schöner Garten / Thomas Hess

Tipps zum Bekämpfen und Vertreiben von Wühlmäusen im Garten gibt es viele, diese drei Methoden funktionieren zuverlässig.

 

Wenn sich im Garten Wühlmäuse eingenistet haben, wird das Gärtnern schnell frustrierend, denn die Nager fressen die Wurzeln und Knollen unterschiedlichster Gartenpflanzen an. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie erfolgreich gegen die Wühlmausplage vorgehen.

Wühlmäuse sind im Garten einfach nur lästig und bringen so manchen Gärtner zur Weißglut. Weg, einfach aufgefressen: Ob im Rasen oder Gemüsebeet – der scheinbar unbändige Hunger einer Wühlmaus scheint grenzenlos und bringt sogar größere Obstbäume zum Absterben. Denn durch das Nagen an den Wurzeln oder auch der Rinde dickerer Wurzeln unterbrechen Wühlmäuse die Wasserzufuhr, die Pflanzen welken schlagartig und sterben kurz darauf ab. Das lässt sich vorbeugend nur beim Pflanzen mit engmaschigem Drahtgeflecht rings um den Wurzelballen verhindern.
Nachdem Sie sich überzeugt haben, dass es sich in Ihrem Garten nicht um den geschützten Maulwurf, sondern um Wühlmäuse handelt, haben sich zum Bekämpfen von Wühlmäusen folgende Methoden bewährt:

Methode 1: Wühlmäuse mit Fallen bekämpfen
Fallen für Wühlmäuse versprechen bei richtiger Anwendung eine sehr hohe Erfolgsquote. Wichtig sind der richtige Zeitpunkt und ein Wühlmausleckerbissen als Köder, etwa ein Stück Möhre oder Sellerie. Manche Fallen haben allerdings auch schon einen Köder integriert. Es gibt unterschiedliche Modelle, die aber grundsätzlich gleich gehandhabt werden. Die besten Chancen haben Sie im Herbst oder Frühling, wenn das natürliche Nahrungsangebot der Tiere knapp ist.
Überzeugen Sie sich erst, ob der Wühlmausgang auch bewohnt ist. Stochern Sie in der Nähe eines Hügels mit einem Stab in den Boden und suchen Sie den Gang. Graben Sie diesen in einer Länge von 30 Zentimetern auf und legen in beide Gangöffnungen ein Stück Möhre. Die Wühlmaus wird die Möhre annagen und den Gang wieder verwühlen, ein Maulwurf unterwühlt den offenen Gang einfach und die Möhre wird ignoriert.
Legen Sie den Gang für die Falle wieder frei und fassen Sie die Falle nur mit alten, gebrauchten Handschuhen an, um keinen verräterischen Geruch zu hinterlassen. Lassen Sie ganz neue Fallen erst einige Zeit im Freien liegen. Die beköderten Fallen sollten eng vor beziehungsweise in der Gangöffnung stecken und den Gang lichtdicht verschließen. Helfen Sie bei Bedarf mit Grassoden nach, um die Falle zu fixieren und zu positionieren.

Methode 2: Wühlmäuse mit Carbid vertreiben
Carbid wie etwa Calciumcarbid entwickelt nach Kontakt mit feuchtem Gartenboden ein unangenehm riechendes Gas, das die Wühlmäuse aus ihren Gängen im Prinzip in die Nachbargärten scheucht, sie aber nicht tötet. Carbid ist in vielen Begasungsmitteln enthalten. Öffnen Sie den Wühlmausgang, geben Sie das Carbid entsprechend der Herstellerangaben hinein und verschließen Sie den Gang sofort wieder, damit kein Gas entweichen kann.

Wühlmäuse sind nicht nur lärm-, sondern auch geruchsempfindliche Nager und lassen sich zum Beispiel mithilfe von Carbid aus dem Garten vertreiben.

Methode 3: Mähroboter einsetzen
Eine Wühlmaus ist genau wie ein Maulwurf lärmempfindlich. Schikanieren Sie Wühlmäuse im Rasen daher mit Geräuschen, bis sie freiwillig Reißaus nehmen. Wirksam sind im Sommer tobende Kinder oder Hunde und ganz besonders Rasenroboter, deren dauernde Fahrgeräusche die Wühlmäuse so lange nerven, bis sie irgendwann in die Umgebung auswandern. Da man den Mähroboter natürlich nicht durch Beete oder Gemüsegärten fahren lassen kann, bekämpfen beziehungsweise vertreiben Sie damit nur Wühlmäuse im Rasen.

Anmerkung der Gartenfachberatung unserer KGA:

Regelmäßiges hacken der Beete, lockern der Erde, jäten bzw. Bodenbearbeitung "vergrault" ebenfalls Wühlmäuse und Co. durch den entstehenden Lärm. Der lockere Boden erschwert (besonders für Wühlmäuse) den Bau der Gänge. Ersetzt also den "Mähroboter".  ;-) 

Wühlmäuse bekämpfen – was die Tiere eher kalt lässt
Selbst gemachte Stinkbomben aus Buttermilch, Molke oder Fischresten werden von Wühlmäusen meist einfach verscharrt und eignen sich nicht zum Bekämpfen oder sie haben nur eine sehr begrenzte Wirkung. Geräte, die eine Wühlmaus mit Piepstönen nerven oder mit Mini-Erdbeben vertreiben sollen, sind in der Regel nutzlos.

Die besten Pflanzen gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse können großen Schaden anrichten, meiden aber alles, was stinkt. Daher können Sie besonders geruchsintensive Pflanzen als Bodyguards gegen die Wühlmäuse einsetzen – zum Vertreiben der Tiere oder als Ablenkungsmanöver.

Wühlmäuse ernähren sich allein von pflanzlicher Nahrung. Hierzu gehören nicht nur die Wurzeln von Ziersträuchern und Obstbäumen, sondern auch Speicherorgane wie Knollen, Zwiebeln oder Rhizome.

Wühlmäuse mit Pflanzen vergraulen
Fiese Gerüche? Die schätzen Wühlmäuse mit ihrer feinen Nase gar nicht. Denn in ihren Tunneln orientieren sich die Tiere größtenteils an Gerüchen – daran erkennen sie Feinde, finden aber auch ihre Nahrung. Daher kommen ablenkende Gerüche bei den Tieren gar nicht gut an. Wühlmäuse sind allerdings clever, immer wieder werden Stinkbomben aus Haarbüscheln von Menschen, Hunden und Katzen oder aus ranziger Buttersäure gegen die Tiere empfohlen, die man in die Gänge geben soll. Das lässt die Nager aber kalt – sie verbuddeln die Substanzen einfach oder scharren sie zu, sodass sie nicht mehr stinken. Aus diesem Grund ist auch Pflanzensud wenig erfolgversprechend gegen Wühlmäuse.

Vielversprechender – aber auch keine Garantie – sind Pflanzen, die Wühlmäuse durch ihren intensiven Eigengeruch auf Abstand halten. Die Tiere können diese Pflanzen nicht einfach verbuddeln und fressen sie auch nicht. Zudem haben Sie weniger Arbeit: Statt den Wühlmäusen immer wieder neue Stinkbomben vorzusetzen, pflanzen Sie die Abwehrpflanzen nur einmal und hoffen dann das Beste.
Der Effekt solcher Pflanzen ist natürlich lokal begrenzt und die Erfahrungen mit solchen Duftpflanzen sind auch ganz unterschiedlich: Was Wühlmäuse im einen Garten verscheucht, lässt sie in anderen Gegenden wiederum kalt. Wenn Sie unterschiedliche Arten pflanzen, stehen die Chancen aber gut, dass Wühlmäuse tatsächlich Reißaus nehmen und in die Nachbargärten abwandern – oder jedenfalls die anderen Pflanzen in Ruhe lassen. In städtischen Gärten sind die Erfolgsaussichten gegen die Wühlmäuse höher als in ländlichen, wo nicht selten einfach neue Mäuse aus den Wiesen oder Wäldern nachrücken.

Folgende Pflanzen sind gegen Wühlmäuse im Gespräch:
Kaiserkronen (Frittilaria imperialis): Die zwischen 60 und 100 Zentimeter hohen Zwiebelpflanzen begeistern im Ziergarten mit ihren auffälligen Blüten in Gelb, Rot oder Orange und haben auf Wühlmäuse eine abschreckende Wirkung. Wichtig ist ein sonniger Standort mit durchlässiger Erde. Auch anderen Zwiebelgewächsen wie Narzissen wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt.

Steinklee (Melilotus officinalis): Die krautige, meist zweijährige Pflanze ist eine Heilpflanze mit intensivem Duft und wird getrocknet auch gegen Motten eingesetzt.
Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris): Die Pflanzen heißen nicht umsonst auch Wühlmaus-Wolfsmilch – die Nager machen einen Bogen um die wintergrünen, aber in allen Teilen giftigen Pflanzen. Die Kreuzblättrige Wolfsmilch hat auffallend symmetrisch angeordnete Blätter und wird bis zu einem Meter hoch. Die Pflanzen sind zweijährig, erhalten sich aber durch Selbstaussaat im Garten.
Knoblauch (Allium sativus): Knoblauch ist gesund, macht aber einsam – wer einmal überreichlich davon gegessen hat, kennt den Effekt. Die Mitmenschen fühlen sich am nächsten Tag nicht unbedingt wohl in seiner Nähe. Wühlmäusen geht es mit ihrer extrem feinen Nase ähnlich, sie meiden Knoblauchpflanzen wegen der enthaltenen ätherischen Öle und daher eignen sich die Pflanzen gut als Schutz gegen die Nager.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra): Auch die beliebten Beerensträucher sollen Wühlmäuse verscheuchen können. Nachteil: Die Gehölze lassen sich natürlich nicht mal eben als Zwischenkultur neu pflanzen und auch nicht mehr verpflanzen.

Pflanzen gegen Wühlmäuse richtig einsetzen
Viel hilft viel – setzen Sie die Pflanzen gegen Wühlmäuse in größeren Gruppen im Garten verteilt oder als Mischkultur mitten zwischen die zu schützenden Pflanzen. In dem Fall müssen die Standortwünsche der Pflanzen natürlich übereinstimmen. Wo es möglich ist, pflanzen Sie einen Schutzring um zu schützende Beete, das hat die besten Erfolgsaussichten – oder setzen Sie die Pflanzen gleich an der Grundstücksgrenze und hoffen Sie, dass die Wühlmäuse gar nicht erst einmarschieren.

Ablenkungsmanöver – Wühlmäuse weglocken
Topinambur, Möhren, Sellerie oder Tulpenzwiebeln stehen bei Wühlmäusen besonders hoch im Kurs – sie können ihnen einfach nicht widerstehen. Wenn Sie diese Pflanzen ganz bewusst setzen, und zwar weit weg von den Gemüsebeeten oder Rabatten, können Sie die Wühlmäuse oft von diesen weglocken und Ihre Blumen werden verschont. Damit die Ablenkungsmanöver gegen Wühlmäuse gelingen, sollten Sie die Pflanzen gleich an der Grundstücksgrenze platzieren, damit der Mäusenachschub aus dem Nachbargarten gar nicht erst auf die Idee kommt, sich groß über andere Pflanzen her zu machen.


Kleingartenverein "Nordlicht" e. V. - Mitglied im Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e. V.